In meiner Fußschularbeit erlebe ich sehr oft, dass die Kundinnen und Kunden gefühlt viele Fragen an Ihre Füße haben. Wie funktionieren die Füße? Wie entsteht die Probleme? Warum schmerzen die Füße machmal und dann wieder nicht? Wieso entstehen an einem Fuß Veränderungen und am anderen sieht alles normal aus?
Manche diese Fragen kann man anatomisch-funktionell begründen oder über den koordinativen Bewegungsablauf beschreiben. Dazu gibt es sehr gute Fachliteratur oder Spiraldynamikausbildungen. Füße und der Gang werden aber neben einer technischen Betrachtungsweise jedoch vielen anderen Faktoren beeinflusst, die nicht immer konkret greifbar sind.
Mit diesen Beitrag sollen Sie jedoch einfach einmal ganz konkrete Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, mit den Sie für sich klären können, ob Sie sich um Ihre Füße kümmern sollten. Ich möchte Ihnen zeigen, wonach Sie zumindest mal schauen sollten, denn das aussehen und die Festellung, dass eine Schmerzwahrnehmung fehlt, ist aus meiner Sicht keine sinnvolle Orientierung. Los geht’s!
Ein Fuß der nicht schmerzt, kann gesund sein, muss es aber nicht. Fußerkrankungen schleichen sich oft langsam und fast unbemerkt oder sogar unbeobachtet ein. Die Füße sind ja eingepackt und weit weg. Mal tut etwas weh und dann wieder nicht. Manche Menschen haben schon viele Fußdeformitäten nebeneinander erworben und doch lange keine oder kaum Schmerzen. Das verführt dazu, nichts gegen die Veränderungen zu tun. Sie kennen bestimmt den Begriff des Kipppunktes…

Schauen Sie sich Ihre Füße
regelmäßig genauer an.
Sie werden vielleicht die eine
oder andere Entdeckung machen.
Füße stehen während des Alltags nicht so im Mittelpunkt bzw. unter Beobachtung wie zum Beispiel Gesicht und Hände. Deshalb empfehle ich Ihnen, sich hin und wieder etwas Zeit zu nehmen und sich für einige Minuten aufmerksam mit Ihren Füßen zu beschäftigen. Betrachten Sie sie von allen Seiten. Die nachstehenden Fragen sollen Sie sensibilisieren und im Bedarfsfall zum rechtzeitigen Handeln inspirieren, damit sie sich möglichst lange auf Ihre Füße verlassen können. Schmerzen sind ebenso wie optische Deformationen ein Warnsignal des Körpers „Achtung, irgend etwas läuft ungünstig!“. Gerade Knickfüße-, Zehendeformationen oder ein Hallux valgus schmerzen oft lange nicht. Sind die Zehen deshalb gesund?
Ich empfehle Ihnen im Abstand von einigen Wochen, Ihre Füße immer einmal wieder systematische anzuschauen und abzutasten. Bei anderen Körperteilen machen Sie das ja sicher auch,oder? Dieses Ritual verbessert außerdem die Beziehung zwischen den Füßen und Ihnen, Sie werden sensibler für Veränderungen und können sich im Bedarfsfall geeignete Hilfe suchen. Die Devise der Spiraldynamik trifft es exakt: „Trainieren statt therapieren! Therapieren statt operieren! Dabei gilt die Faustregel: Je früher desto präventiver… je später desto therapeutischer… und je noch später desto chirurgischer.“ Quelle: Spiraldynamik Leitbild
So gehen Sie an Ihren Füßen auf Entdeckungsreise …
- Sehen Sie Veränderungen rund um die Ferse? Tasten Sie Ihre Ferse in entspannter Haltung mit den Fingern ab. Schmerzen, harte Stellen, übermäßige Hornhaut, Blasen oder offene Hautbereiche sind Signale, denen man Beachtung schenken sollte.
- Stellen Sie Ihren Fuß entspannt auf einem Stuhl sitzend im rechten Winkel auf dem Boden ab. Ihr Knie ist so ausgerichtet, dass es über den Fuß zeigt. Sehen Sie bei senkrecht abgestelltem Fuß ein Gewölbe an der Innenseite des Fußes oder nicht? … Wie hoch ist es? Können Sie Ihren auf dem Boden liegenden Zeigefinger an der höchsten Stelle des Gewölbes unter dem Fußinnenrand schieben, so dass die ersten beiden Fingerglieder unter dem Fuß verschwinden?
- Tasten Sie Ihr Fußlängsgewölbe an der höchsten Stelle von unten ab! Sollten Sie schmerzende Stellen finden, so könnte das ein Hinweis auf bestehende Überlastungen oder Fehlblastungen sein.
- Wohin zeigen Ihre Zehen? Annähernd in Gehrichtung nach vorn, nach oben oder sogar zur Seite? Schaue Sie sich die im Stand und im Sitzen am Boden abgelegten Zehen an.
Wie viel Platz gibt es zwischen den Zehen? Wie viel Flächenkontakt haben die entspannt am Boden abgelegten Zehen? - Wie fühlen sich Ihre Großzehenballen und Kleinzehenballen an? Betasten Sie an der Fußsohle auch die Verbindungslinie zwischen den beiden Ballen!
Ist diese nach oben oder unten gewölbt? An welchen Stellen gibt es Hornhaut, Druckstellen und eventuell Schmerzen? - Sind alle Zehen mit den Händen schmerzfrei ohne Kraft noch nach oben, unten und auch etwas zur Seite beweglich? Probieren Sie es aus!
(siehe auch: Wichtige Hinweise!*)
* Wichtige Hinweise!
a) Bewegen Sie die Zehen nie mit Gewalt/Kraft sondern nur sanft und langsam in dem Rahmen, den die Gelenke bei Ihnen zulassen.
b) Biegen Sie die Hallux-valgus-Schiefzehe (Großzehe) nicht mit Gewalt nach vorn. Solche Empfehlungen findet man leider im Netz. Die schiefe Zehe ist die Folge von Veränderung an anderer Stelle des Fußes und auch des Beines. Das Zurechtbiegen der verbogenen Zehe ist deshalb kontraproduktiv.
Größte Vorsicht ist auch bei einem Hallux rigidus (Arthrose im Großzehengrundgelenk) geboten. Strecken Sie die Großzehe nicht mit Kraft nach oben und zu sich.
Wie viel Bewegungsspielraum die kleinen und großen Gelenke am Fuß haben sollten, erfahren Sie gern in meinen Kursen und im Personal-Training sowie bei Ärzten, Physiotherapeuten bzw. Spiraldynamikern. Im Internet finden Sie leider zur Beweglichkeit von Gelenken nicht immer korrekte Angaben.
Hilfreich ist es sicher, wenn Sie sich stets aufschreiben, was Sie entdeckt haben. Im Positiven wie im Negativen! Dann können Sie beim nächsten Mal vergleichen. Füße verändern sich langsam und schleichend und eines ist ganz sicher, … auf die eigene Erinnerung ist selten Verlass!
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