Anti-Hallux-Rigidus-Kurs am 09. Juni und 07. Juli 2024

Informationen zum Hallux rigidus

Der Hallux rigidus ist die arthrosebedingte Einsteifung des Großzehengrundgelenks und neben dem Hallux valgus die zweite häufige Erkrankung der Großzehe (C. Larsen „Füße in guten Händen“). Die Erkrankung steht meist im Zusammenhang mit anderen chronischen Vorfußdeformitäten.

Die Großzehe trägt während des Fußabrollens ca. 40% des Körpergewichtes (Hayafune 1999). Sie ist der wichtigste Hebel des Fußes. Das beschreibt ihre Bedeutung für den belasteten Fuß.
Kann die große Zehe das nicht mehr, weil das Großzehengrundgelenk schmerzt, wird es kritisch. Warum? Gelenke, die Schmerzen verursachen, werden funktionell weniger oder im schlechtesten Fall kaum noch belastet. Das Körpergewicht muss aber irgendwo hin! So werden die Grundgelenke der Zehen 2 bis 5 werden mehr belastet. Die Druckspitzen im Moment der Belastung steigen dort an. Damit leidet die Koordination des ganzen Fußes. Der Fuß verliert seine Stabilität und Schwingungsfähigkeit. Nicht nur am Fuß führt das zu strukturellen Veränderungen, sondern das hat auch Auswirkungen auf Knie- und Hüftgelenke. Diese werden ebenso ungünstig belastet.

Der Hallux rigidus ist eine arthrotische Erkrankung bei der der Gelenkknorpel im Großzehengrundgelenk Schritt für Schritt zerstört wird. Im Laufe der Zeit können sich an der Oberseite des Gelenks Osteophyten entwickeln, welche den Bewegungsumfang des großen Zehs – bei der Zehenbewegung in Richtung des Schienbeins – stetig verkleinern. Osteophyten sind Knochenanbauten bzw. Knochenneubildungen. Mit ihnen versucht der Körper die Gelenkfläche zu vergrößern und den Druck auf die überlasteten und bereits zerstörten Gelenkflächen im Großzehengrundgelenk zu verkleinern.

Eine Zusammenfassung zur Entstehung und zum Herangehen bei einem Hallux rigidus finden Sie in den nachstehenden Youtube-Video von Dr. med. Christian Larsen: „Hallux rigidus erklärt – Arthrose im Großzehengrundgelenk“

Was ich Ihnen empfehlen würde:
Sie benötigen also einen Arzt, der Ihnen die Diagnose stellt, Sie behandelt und nach den Ursachen für diese Erkrankung schaut. Ein orthopädischer Schuhmacher wird sich dann um Ihre individuelle Einlagenversorgung kümmern und an einer Fußschule erhalten Sie Unterstützung bei der Verbesserung Ihrer Bewegungsmuster, die sowohl bei der Entstehung der Erkrankung als auch bei ihrem Fortschreiten in der Regel einen großen Anteil haben. Schmerzen sind dabei kein entscheidendes Kriterium. „Die Einsteifung des Grundgelenks verläuft langsam progredient (vorrückend/fortschreitend) – mit und ohne Schmerzen. (C. Larsen „Füße in guten Händen“)
Fehlt einer dieser 3 Teile, sinken Ihre Chancen, das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen. Therpeutische ärztliche Hilfe, die passive Unterstützung durch die orhopädische Einlagenversorgung und Hife zur Selbsthilfe durch eine zielorientierte aktive Fuß-und Körperarbeit halte ich für den besten Weg, um einem progressiven Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken.

  • Sie verbessern Ihre Selbstwahrnehmung und erhalten nützliche Informationen zur Anatomie sowie zu möglichen Ursachen eines Hallux rigidus.
  • Sie erlernen die sanfte funktionelle 3D-Mobilisation des 1. Strahls zur Erhaltung der bestehenden Knorpelflächen und des Bewegungsumfangs im Großzehengrundgelenk. Ergänzt wird das durch Übungen zur Verbesserung der muskulären Ansteuerbarkeit des 1. Strahls im Gesamtzusammenhang der Fußkoordination.
  • Wir arbeiten an einigen wichtigen Stellschrauben zur Verringerung bestehender koordinativer Fehlbelastungen (Optimierung) im Bewegungsablauf von Fuß, Bein und Becken.
  • Wir arbeiten an 3 Möglichkeiten zur Kompensation der verringerten Streckfähigkeit des 1. Strahls beim Gehen.
  • Wir führen ein Gang- und Bewegungstraining durch, bei dem das Erlernte integriert wird. Beim Bewegunsgstraining geht es im Schwerpunkt um im Alltag häufig vorkommende Bewegungssequenzen. Ziel ist es, alte Bewegungsmuster aufzubrechen und so vermeidbare Fehlbelastungen des Großzehengrundgelenks so weit wie möglich zu vermindern.
    Ein selbstlernendes System könnte entstehen ….Wissen – Wahrnehmen – Üben – eigenverantwortliches Handeln im Alltag!
    Hilfe zur Selbsthilfe eben!

Mögliche Ziele eines Fußschul-Trainings / -Coachings können aber nur das Aufhalten und die Verlangsamung der Gelenkzerstörung sowie die Erhaltung der bestehenden Kapazitäten sein. Die Fußschule kann Ihnen hierbei möglicherweise – parallel zur ärztlichen Behandlung- besonders im Anfangsstadium eines Hallux rigidus präventiv helfen. Im Dreiklang einer ärztlichen Betreuung, der Verordnung von speziellen orthopädischen Schuheinlagen und einer angeleiteten Fußschularbeit kann das Ihre Chance sein, eine Verschlechterung des Zustandes zu verlangsamen, akute Gelenkentzündungen, eine Chronifizierung von Gelenkschmerzen oder Entzündungen zu vermindern oder sogar zu verhindern. Je eher und präventiver man tätig wird, desto günstiger sind die Aussichten! Das gilt ganz besonders beim Hallux rigidus.
Bedenken Sie bitte, auch der kleinste oder nur zeitweise auftretende Schmerz am Fuß bedeutet eine Veränderung für den Fuß bei der Landung, der Abrollung und dem Abdruck. Entstehende Ausweichbewegungen sind jedoch neue Fehlbelastungen mit dem Potenzial, Ihren Alltag immer weiter einzuschränken. Und auch ich habe schon erfahren müssen, dass man mit einem kleinen Schmerz am Fuß letztlich jeden unnötigen Weg einspart bzw. vermeidet. Dann wird die Welt ganz schnell wird kleiner und die Alltagsaktivitäten weniger!

Operationen sind natürlich auch stets eine Option. Vielleicht müssen Sie es irgendwann sogar?
Haben Sie jedoch den Anti-Hallux-rigidus-Kurs besucht, Sie wissen aber nach einer Operation sofort, worauf es für Sie ankommt und auch warum. In Absprache mit den Therapeuten könnten Sie die Rehamaßnahmen eigenverantwortlich und selbstständig unterstützen, sobald das möglich ist. Ich denke, das ist in vielerlei Hinsicht ein gewaltiger Vorteil. Der Kurs könnte sich also in jedem Fall lohnen!

Was macht den Hallux rigidus so „besonders“?
Eine Umkehr der Gelenkarthrose im Großzehengrundgelenks ist quasi nicht möglich. Deshalb sollte man frühzeitig beginnen, der Gelenkzerstörung auf allen Ebenen entgegenzuwirken. Dazu gehören die Mobilisation der betroffenen Strukturen, die Koordinationsoptimierung, die Kompensation der eingeschränkten Extensionsfähigkeit (Streckfähigkeit) des 1. Strahls und auch ein alltagsnahes Gang- und Bewegungstraining. Der aktive und bewusste Transport des Erlernten in den Alltag und die Fähigkeit zur selbstständigen Korrektur ungünstiger Bewegungsabläufe sind am Ende die alles entscheidenden Punkte. Der Weg ist dabei das Ziel!

Datum: Sa, 09. Juni und 07. Juli 2024, – 2 Termine ein Kurs –
Uhrzeit:
jeweils 9:30 Uhr bis ca. 13:00 Uhr

Kursort: Jumpin’Kursstudio Dresden, Bürgerstraße 74, 01127 Dresden

Kosten: 120,00 Euro

Mindestteilnehmerzahl: 5

Anmeldung: nur über Fußschule Dresden, Buchungen bitte formlos per E-Mail über: info-fussschule-dresden(at)email.de

Informationen zu Kursterminen, Kosten und Kurszeiten finden Sie hier: Aktuelle Kursangebote

Für den Besuch eines Anti-Hallux-rigidus-Kurses wird das in den Wochenendkompaktkursen oder Basiskursen erworbene Wissen vorausgesetzt.
Analog ist auch die vorherige Buchung von 3 Einzelstunden PersonalTraining möglich.
Der Abstand zwischen den 3 Einzelstunden sollte mindestens 2-3 Wochen betragen.